Am Dienstag, den 19.11.2024 fand im Kreishaus in Cochem der Vortrag „Das System der NS-Konzentrationslager unter besonderer Berücksichtigung des KZ-Außenlagers Kochem-Bruttig-Treis“ von Joachim Hennig statt.
Die kostenlose Veranstaltung wurde aus Anlass sowohl der Einrichtung als auch der Auflösung des ehemaligen KZ-Außenlagers Kochem-Bruttig-Treis vor 80 Jahren angeboten. Als Kooperation der Kreisvolkshochschule Cochem-Zell und des Fördervereins Gedenkstätte KZ-Außenlager Cochem e.V. fand der Vortrag guten Anklang in der Bevölkerung. Über 40 Teilnehmer, darunter auch Schülerinnen und Schüler, waren gekommen und verfolgten Joachim Hennigs Vortrag.
Joachim Hennig, seit vielen Jahren in verschiedenen Funktionen in der Gedenkarbeit aktiv, schilderte – ergänzt durch beeindruckendes Bildmaterial – die Errichtung der ersten Konzentrationslager und die Entwicklung des Konzepts der Konzentrationslager: Von den Anfängen mit wenigen, werbewirksam als Orte der „Erziehung zu Fleiß und Ordnung von faulen Kommunisten und Berufsverbrechern“ mit Fotos und Zeitungsartikeln vermarkteten, einzelnen Konzentrationslagern in sechs Phasen hin zu dem riesi-gen Netz aus Stammlagern mit bis zu 1.000 KZ-Außenlagern, die über ganz Deutschland und die besetzten Gebiete verteilt lagen.
So schaffte es der Referent, das Außenlager Kochem-Bruttig-Treis nicht nur historisch in die Abläufe der Entwicklung der Konzentrationslager einzuordnen; er schilderte auch, wie es überhaupt möglich war, dass solche „kleinen Konzentrationslager in der Nachbarschaft“ gebaut werden und bestehen konnten.
In der anschließenden Fragerunde konnte Herr Hennig auch auf die Expertise von Manfred Ostermann und Karl Welches zurückgreifen, die detaillierte Informationen zu dem Bruttiger Lagerteil geben konnten. In seiner Kindheit konnte Herr Welches sogar selbst das Lager als direkter Anwohner sehen.
Sowohl der Förderverein als auch die Kreisvolkshochschule freuten sich über den gelungenen Abend und das große Interesse und hoffen auch in Zukunft weiter auf das Thema aufmerksam machen zu können. Wie Herr Hennig in seinen abschließenden Worten sagte: „Wenn Sie sich fragen, wie das alles nur passieren konnte, muss man sagen, dass das „Nie wieder“ vor dem Hintergrund von aktuellen weltweiten politischen Entwicklungen noch wichtiger wird. Darauf müssen wir Wert legen: Nie wieder Faschismus!“